SkyDrive, Live Mesh und Dropbox

Wie hier nachzulesen ist, gibt es offenbar noch mehr Leute, die Interesse an genau den Diensten haben, die auch ich im Moment im Einsatz habe. Auch Andreas Grünwald hat sich die Dienste angeschaut und kommt zu einem ähnlichen Ergebnis, wie auch ich hier (und irgendwie auch hier und hier) erwähnt habe.

The Cloud – Erfolg geht nur über den Desktop

Die Möglichkeit, Daten in der Cloud zu speichern, bringt viele Vorteile mit sich – hier ist Microsoft gerade in Punkte Integration relativ gut dabei. Allerdings wird die Akzeptanz nur dann vorhanden sein, wenn nicht nur die Integration in andere Dienste (des gleichen Anbieters) funktioniert, sondern auch die Integration in den Desktop. Denn wie so oft gilt gerade auch in der Wolke: der Erfolg der Wolke hängt maßgeblich von dem Erfolg der Transparenz zwischen Netzwerk und Arbeitsplatz ab.

Der Erfolg der Wolke hängt maßgeblich von dem Erfolg der Transparenz zwischen Netzwerk und Arbeitsplatz ab.

Nur wenn es den Anbietern gelingt, die Funktionalitäten der „Cloud Services“ transparent zu machen, sodass es keinen Mehraufwand darstellt, Daten entweder lokal oder im Netzwerk zu speichern, wird sich eine Mehrheit finden, die dies auch nutzt.

Erste Schritte zu Transparenz bei Windows Live

Gerade im Falle von SkyDrive hat Microsoft bereits erste Schritte unternommen, diese Transparenz (online) herzustellen, indem Ordner aus SkyDrive innerhalb des Weblog-Dienstes Spaces eingebunden werden können. So können Besucher des Weblogs auch gleich auf freigegebene Daten zugreifen. Das Nutzungspotenzial ist beachtlich: So können neben Artikeln auch direkt weiterführende Informationen (Bilder, Dokumente, Präsentattionen, Videos, Musik) für Weblog-Besucher hinterlegt werden und ohne große Verlinkung für andere zugänglich gemacht werden – quasi komfortabel, könnte man sagen.

SkyDrive+Spaces bietet die Chance, weiterführende Informationen zu Weblog-Artikeln, für Besucher hinterlegt und komfortabel zugänglich gemacht werden. Damit ergibt sich, richtig verwendet, eine neue Dimension des Bloggings.

Solange es aber noch so ist, dass die Integration von SkyDrive in Windows und andere Betriebssysteme hakt (Dateien müssen, wie nachgelesen werden kann, einzeln hochgeladen werden), wird sich der Dienst keiner großen Beliebtheit erfreuen.

Azure Services Plattform und Live API

Ich verspreche mir allerdings von „Windows Azure“ einiges. Durch die Möglichkeit, unter Verwendung der „Windows Live API“ auf die Funktionen von Live zuzugreifen und diese auf Azure als „Cloud-Host“ zu Verfügung zu stellen, bieten sich für Drittanbieter enorme Möglichkeiten. So kann ich mir gut vorstellen, dass fehlenden Funktionen in Windowseile Windeseile nachgeliefert werden – wenn nicht von Microsoft, dann von der Community. Ich würde mir vor allem folgende Funktionen wünschen:

  1. Integration von SkyDrive in den Windows Explorer
  2. Automatische Synchronisierung zwischen SkyDrive und dem Arbeitsplatz
  3. Anzeige von SkyDrive Ordner, je nach Weblog Artikel. Damit soll man dann pro Artikel nur die Dateien in SkyDrive sehen, die für den Artikel relevant sind.

Fazit

Die Dienste um die Cloud entwickeln sich – und das rasant, daran besteht kein Zweifel. Allerdings wird im Moment noch zu stark an der „Expansion von Funktionalität“ gearbeitet. Die Anbieter sollten vielmehr die Integration in bestehende Infrastrukturen im Auge behalten. Die Vernetzung der Dienste untereinander ist ein Schritt – ein großer und notwendiger obendrein. Um eine wirkliche Akzeptanz zu schaffen, bedarf es allerdings mehr: Der Integration des Desktops. Erst wenn es für den Nutzer transparent ist, ob er sich auf seinem lokalen PC oder auf einem Webdrive ala SkyDrive bewegt, wird die Cloud gewonnen haben (oder auf einem guten Weg dahin sein).

Hier hat Microsoft noch nachzulegen – oder aber die Programmierschnittstellen zu öffnen, damit die fehlenden Funktionsbausteine entwickelt werden können. Das dies geschehen wird, steht für mich ohne Zweifel fest: Die Vorteile überwiegen einfach 🙂

Schreibe einen Kommentar